100 Jahre Elektrizitäts-Genossenschaft Röthenbach eG
Geschichte

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Im Jahre 1881 fand in Paris eine elektrotechnische Ausstellung statt, die der damals 25-jähige Textilfabrikant Fritz Schindler aus Kennelbach bei Bregenz besuchte. Dieser Besuch hatte für Vorarlberg und das Westallgäu große Bedeutung.
Ein Jahr später erhielt die Firma Schindler die erste Starkstromanlage in Vorarlberg. An der Stelle des heutigen Kraftwerkes in Rieden wurde Gleichstrom mit 900 V Spannung erzeugt und 120 PS an die Spinnerei in Kennelbach geliefert. Im Jahre 1884 wurde im Elternhaus Schindlers in Kennelbach die elektrische Beleuchtung eingerichtet. Es war eines der ersten Privathäuser in Österreich, in dem elektrisches Licht erstrahlte.

Im Dezember 1901 versorgten die Elektrizitätswerke Jenny & Schindler die umliegenden Gemeinden mit Strom. 1905 gründeten beide Familien eine Firma, aus der später die VKW hervorging. Drei Jahre später wurde erstmals Strom ins Westallgäu geliefert. Am 7. August 1908 wurde die Fernleitung Lindenberg-Heimenkirch unter Strom gesetzt. Nur schwer zu begreifen ist heute, dass der Bau der Hochspannungsleitung, die von Vorarlberg nach Lindenberg gebaut werden sollte, auf großen Widerstand der Behörden stieß. Nur unter schweren Bedingungen und Vorschriften wurde dieser Leitungsbau gestattet.

Eine Fernleitung nach Weiler und Simmerberg sowie Ellhofen wurde gebaut. 1910 kam ein Anschluss von Hergatz und Wohmbrechts sowie Oberreute. Im ersten Weltkrieg 1917 wurde Maria Thann angeschlossen sowie eine ganze Reihe ländlicher Netze. Nach dem Krieg folgten dann die neugegründeten E-Genossenschaften Schlachters und Röthenbach – die erste Stromlieferung nach Röthenbach erfolgte am 14. Juli 1919. Mit rund 3.000 angeschlossenen Haushalten gehört die EG Röthenbach heute zwar zu einem kleinen Energieversorger, die technische Ausstattung hinkt aber keineswegs den großen Versorgern hinterher.

Geschichte

  • 1918

    Gründung der EG Röthenbach aus einem Zusammenschluss von Bürgern zur Versorgung des ländlichen Raumes. Wer die neue Energie in seinem Haus wollte, musste Anteile an der Genossenschaft zeichnen.
  • 1922

    Die Genossenschaft erwirbt das Anwesen Prinz. Aufgrund der fortschreitenden Inflation muss beim Stromablesen ein großer Rucksack mitgeführt werden. Die Höhe eines Geschäftsanteils beträgt in dieser Zeit 10.000 Reichsmark. Betroffen von der Rezession zieht die Papierfabrik Joh. Nicolaus in Seltmans ihre Zusage von einer garantierten Abnahme von Stündlich 400 PS an 300 Arbeitstagen im Jahr zurück. Dies und die steigenden Lohnkosten treiben die Eistobel-Kraftwerke in den Ruin. Verhandlungen mit den Allgäuer Überlandwerken in Kempten sind ohne Erfolg.
  • 1944

    Erste Ringschließung der 5-kV-Mittelspannungsleitung zwischen Maierhöfen und Grünenbach. Talüberspannung von 450 m Länge über das Naturschutzgebiet Eistobel.
  • 1970

    Bau einer 20-kV-Einspeiseleitung in Dorenwaid/Gestratz von der ehem. EVS (jetzt EnBW) als Reserveeinspeisung zur bestehenden Einspeisung von der VKW.
  • 1977

    In Riedhirsch wird im Rahmen der Umstellung von 10 kV auf 20 kV eine neue Einspeise-Station errichtet. Darin sind auch die gemeinsamen Mess- und Schalteinrichtungen der EG Röthenbach und VKW untergebracht. Inzwischen gehören 77 Trafostationen zum Netz der EG Röthenbach.
  • 1993

    Im Jubiläumsjahr „75 Jahre EGR“ entwickelt u. a. die EG Röthenbach das Abrechnungsprogramm „STROM 2.000“. Damit ist die Genossenschaft von der Rechenzentrale in München unabhängig. Pünktlich zum Tag der offenen Tür erstrahlt das EDV-Büro in neuem Glanz.
  • 1999

    Neubau eines Verwaltungsgebäudes im neuen Gewerbegebiet Wigglis, Röthenbach.
  • 2006

    Bau einer zweiten Übergabestation in Auers.
  • 2011

    Bau der eigenen Photovoltaikanlage auf das Firmendach.
  • 2013

    In Zusammenarbeit mit den Argental-Gemeinden stellte sich die EG Röthenbach der ländlichen Breitbandversorgung und erstellte erste Pläne. Durch die geänderte staatliche Förderung und der umfangreichen Ausschreibung durch Ingenieurbüros war unser Konstrukt den großen Telekommunikationsunternehmen unterlegen.
  • 2016

    Umstellung auf 100 % Ökostrom. Seit 2016 wird ein Herkunftsnachweisregister-Konto geführt.
  • 2017

    Das Zeitalter des „Smarthome“ beginnt: Elektronische Zähler sind eingebaut. Umgerüstet auf „Smartmeter“. Daraus entsteht das „Smartgrid“. Dahinter steckt das intelligente Stromnetz; Trafostation kommuniziert mit Verbrauchsstellen. Nachfrage nach Batteriespeichern steigt. Ein weiterer Baustein in der Digitalisierung des Energie-Managements.
  • 2018

    Elektromobilität wird großgeschrieben. Die EG Röthenbach stellt jeder Kommune im Netzgebiet einen Stromanschluss für die E-Tankstelle zur Verfügung. Eine eigene Tankstelle befindet sich am Firmengebäude. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, an den Tankstellen auch E-Bikes mit Strom zu versorgen.

  • Oktober 2018

    100 Jahre EG Röthenbach
    Die EG Röthenbach feiert ihr 100-jähriges Bestehen
  • 2021

    Die EG Röthenbach benötigt Platz:
    Unsere zusätzliche Lagerfläche
  • 2022

    Für alle Einsätze gerüstet:
    Unser neuer Unimog